Während unserer Sitzung wurden die Begleitpersonen durch Klosterziegler Richard Bucher in die Kunst der Ziegelherstellung eingeführt. Ein sehr feines Essen stärkte uns für den Rundgang mit Jürg.
Zuerst schauten wir uns eine Tonbildschau zur Entstehung des Klosters an. Zisterziensermönche der Abtei Lützel gründeten 1194 das Kloster St.Urban. Durch ihr grosses Wissen und ihre Arbeitskraft konnten sie ihre Standorte immer weiter ausbauen. 1848 wurde das Kloster aufgehoben und später in eine psychiatrische Klinik umgebaut. Heute sind die Spitalanlagen ausserhalb des Klosters angelegt.
Die Kirche vereint barocke und zisterziensische Baukunst und wurde 1711-1717 unter Abt Malachius Glutz erbaut. An den Wänden und Säulen gibt es nur Stuckaturen. Im Chorgestühl beteten die Mönche 7mal im Tag und einmal zur Messe. Die Orgel um 1716-21 mit 40 Registern und über 2500 Pfeifen und 3 Manualen gehört heute zu den grössten noch weitgehend erhaltenen Barockorgeln Europas. Der Prunkraum der Barockanlage ist der Festsaal mit nobler Stuckausstattung, hohen Fensternischen, Cheminées, Stühlen und Polsterbänken als Zeitzeugen aus dem 18. Jahrhundert. Der barocke Festsaal war einst Schauplatz hoher Klosterfeste und Benediktionsspielen. Die Bibliothek enthielt 6000 einheitlich gebundene, goldgeprägte Buchbände.
Durch das imposante Treppenhaus verliessen wir den Gebäudetrakt voll neuem Wissen und vielen schönen Eindrücken. Wir staunten über das enorme Wissen von Jürg, die vielen Details, die er uns vermitteln konnte und die grosse Freude, die er an seiner Arbeit immer noch hat. Ganz herzlichen Dank Jürg für dieses einmalige Erlebnis!