Quo vadis Schloss Schauensee

Kurz nach der Aufhebung des ersten Teils der Coronaverbote traf man sich im Namen der Liberalen Senioren zum Diskussions- und Vortragsabend im Schappesaal des Kulturquadrates. Das heisst, 45 Minuten vorher auf dem Platz, wo die drei Alphornbläser aus der Alphornvereinigung Kriens ihre heimatlichen Melodien spielten. Anschliessend  begrüsste Martin Senn im Saal die etwa 45 Gäste mit den Worten von Laotse: „Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man unterlässt“. Im Laufe des Abends wurde dann auch klar, dass es eben vieles zu bedenken und neu zu konzipieren gibt, wenn man dem Schloss Schauensee seine alte Beliebtheit und die Frequentierung durch Interessierte zurückgeben will. 

Doch von vorne: Der Kulturpreisträger Otto Durrer, seines Zeichens Architekt, orientierte über seinen Ideenkatalog, der trotz Beschränkungen recht reich anmutet. 

Rico Ercolani erklärte, dass die Umgebung und das Gebäude vorerst barrierefrei für Rollator und Rollstuhl gemacht werden sollte. Stadtrat Erni illustrierte anhand eines Umgebungsplanes die Sanierung der Gartenanlagen. Das Projekt beinhaltet 3 wichtige Punkte: Lift, Garten und Barrierenfreiheit sowie Heizung. Alles Immobilienthemen. Otto Durrer hat sich ihrer angenommen. Er hat jedoch noch weiter „geträumt“: Die überraschende Idee, einen Rundweg um das Schloss zu legen, an dessen Ende man in den Schlossgarten eintritt. Dort will er mehr Raum, um Menschen den Aufenthalt gemütlich zu machen. Das bedingt dann auch eine WC-Anlage. Zudem soll ein hindernisfreier Zugang vom Garten zum Schloss vorhanden sein. 

Seine grosse Vision ist, den Dachstock auszubauen. Und genau da traf er auf die zuhörenden Barbara Wenger, Rosmarie Schneeberger und Patrizio Mazzola, die einhellig meinten, dass dort unter dem Dach ein Konzert- und Ausstellungsraum entstehen sollte. (Nebenbei, der früher im 2. Stock stehende Flügel ist in einem Schulhaus gelandet und ein neuer Flügel ist laut Patrizio Mazzola unumgänglich.) Man wird sehen! Nicht ganz klar wurde, ob die Idee der Pro Schauensee-Arbeitsgruppe, die Aufgaben so zu trennen, dass das Schloss zwar der Stadt gehört, der Verein es jedoch das ganze Jahr mietet. In diesem Fall, so vernahm man weiter, ist eine Sammelaktion für Sanierungsarbeiten nicht möglich. Stadtrat und Verein werden sich einigen müssen. 

Peter Becker (früherer Gemeindepräsident) meldete sich zu Wort. In warmen Worten sprach er von früher und davon, dass er sozusagen den Schlüssel für das Schloss stets bei sich trug und jederzeit dort auftauchen konnte, um jemandem das Schloss zu zeigen. Es sei eben nicht mehr so wie früher. Laut seinen Worten sollte versucht werden, Stolz und Liebe der Krienser zum Schloss wieder aufzufrischen, wenn auch auf andere Art. Ich meine, das war auch der Sinn des Diskussionsabends – zu spüren, wie die Menschen für das Schloss empfinden und was dazu unternommen werden kann, damit wieder vermehrt interessante Veranstaltungen zu besuchen sind. Mehrfach hörte ich auch den Namen Hedy Salquin. Sie brachte das Schloss zu internationaler Beachtung mit ihren Schauensee-Konzerten. Nicht gleich – aber anders, soll es werden.

Den Weg zu finden, das wünschen wir allen, die sich für diese Aufgabe die Mühe nehmen. 

R. Schneeberger